Mit dem Beginn des Gewürzhandels brachten die Römer und Griechen die exotischen Gewürze des Orients auch über die Alpen. Dort erlebte man im Mittelalter zum ersten Mal durch die Verwendung von Pfeffer, Zimt und eben Safran wie die damals faden Gerichte geschmackvoll wurden und durch die gelbe Färbung ein appetitliches Aussehen erlangten. So entstand vor Allem in der betuchten Gesellschaft eine große Nachfrage nach den neuen Gewürzen, wodurch ein reger Handel einsetzte. Besonders während der Pest im 14. Jhd. spielte der Safranhandel eine große Rolle, da er als Heilmittel gegen die Seuche verwendet wurde. Da die roten Safranfäden dreifach wertvoll sind – als Gewürz, als Färbemittel und als Heilmittel – werden sie so teuer gehandelt wie Gold, daher auch das Synonym „das rote Gold“.
Was teuer ist und hochgeschätzt wird, wird auch gefälscht. Safran war und ist das meistverfälschte Gewürz weltweit! Deshalb mussten Safranhändler ihre Ware in den Handelsstädten begutachten lassen. Nürnberg, Zentrum des Safranhandels im Mittelalter, war davon besonders betroffen. Dort wurde die Safranqualität durch sogenannte Safranprüfer kontrolliert und sichergestellt. Entlarvte Fälscher zahlten dann nicht selten mit ihrem Leben.
Heute kommen über 80% des Safrans aus dem Iran. Zudem wird auch in Indien (Kaschmir), Marokko und der Türkei Safran angebaut. In Europa sind es die Mittelmeerländer Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland. Seit einigen Jahren werden auch Anbaugebiete nördlich der Alpen gepflegt, darunter in England, Österreich, Schweiz (Gmund) und Deutschland…und seit Neuestem auch auf einem kleinen Fleckchen in Unterfranken.